Die Davis®-Methode basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen mit Anzeichen von Lernstörungen über besondere Wahrnehmungsfähigkeiten verfügen. Sie denken mit inneren, dreidimensionalen Bildern und weniger mit dem Klang der Worte. Sie sind bildhafte Denker.

Diese Art der Wahrnehmung stellt eigentlich kein Problem dar. Im Gegenteil! Bildhafte Denker können ausgeprägte Talente haben.

Diese zeigen sich oft in besonders hoher Kreativität, Phantasie und enormem Leistungsvermögen, z. B. Zeichnen, Bauen, Entwerfen, Geschichten erzählen, Musik, Tanz, Sport. Diese Talente spielen im heutigen Schulsystem meist keine große Rolle. Hier geht es darum, dass Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen sollen. Hierbei kann das bildhafte Denken hinderlich sein.

Das Problem:
Ein bildhafter Denker hat z. B. bei dem Wort „Katze“ ein klares inneres dreidimensionales Bild vor Augen, da die Bedeutung klar ist (vier Beine, Kopf, Ohren, Schwanz, Fell usw.).

Einzelne Buchstaben allerdings, die ja anfangs gelernt werden, sind lediglich Zeichen bzw. Symbole, die keine Bedeutung haben, bestehend aus „Strichen“ und „Bäuchen“, die mal nach oben, unten, rechts oder links zeigen. Für einen bildhaften Denker extrem verwirrend! Deshalb fällt es vielen schwer, „d“ und „b“ zu unterscheiden. Wie wäre es noch mit „p“ oder „q“? Das „P“ kommt auch noch dazu. Ein Symbol, fünf Bedeutungen.

Ähnlich ist es mit Wörtern. Oft machen nicht Hauptwörter die Probleme, sondern insbesondere die kleinen Wörter wie „und“, „der“, „ein“, „zu“ usw. Alle bild- und bedeutungslos! Die Verwirrung steigt beim Lesen, bis es zu einer erkennbaren Desorientierung kommt: Wörter werden überlesen, eine Zeile wird übersprungen, die Anstrengung steigt und damit oft auch die körperliche Unruhe.

Desorientierung wirkt auf alle Sinne - Sehen, Hören, Gleichgewicht, motorisches Geschick sowie Zeitgefühl und Sprache-, was wiederum die Lernfähigkeit beeinträchtigt.

Die Davis-Methode setzt an den Wahrnehmungsfähigkeiten an und zeigt, wie man diese nutzen kann. Dazu gehört u. a. die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung. Wann bin ich orientiert? Was verwirrt oder desorientiert mich?

Im Laufe der Trainingswoche gewinnt der Klient ein neues Verständnis für seine eigene Art zu denken und seine besonderen Wahrnehmungsprozesse. Außerdem trainiert der Klient Selbsthilfetechniken, die gezielt auf seine individuelle Art des Lernens ausgerichtet sind. Damit kann er jederzeit nachhaltig seine Verwirrung auflösen, die durch Sprachsymbole, Buchstaben oder Zahlen verursacht wird.



Ein wichtiges Hilfsmittel beim Training ist die Knete. Mit Hilfe der Knete wird die Bedeutung bildloser Wörter bildhaft dargestellt, damit sie in Zukunft nicht mehr verwirren.


Buchtips:

- ADHS und Dyskalkulie als Talentsignal: Neue in der Praxis bewährte Methoden bei ADHS, Rechenschwäche und bei Handschriftproblemen,
von Rondald D. Davis und Eldon M. Braun

- Legasthenie als Talentsignal: Lernchance durch kreatives Lesen,
von Ronald D. Davis

Ziele der Davis®-Methode

- Verbesserung beim Lesen, Schreiben, Rechnen und Lernen

- Verbesserung der Aufmerksamkeit

- mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein

- Klarheit über eigene Fähigkeiten